Stadt / Natur

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MakeCity 2018 baut auf den Diskurs über städtische Gemeingüter und neue urbane Landschaften auf, der bereits das Festival 2015 bestimmte. Städte müssen weltweit mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen. Sie müssen ihren öffentlichen Raum grundlegend neu denken und planen. Dort, wo Überflutungen öffentliche Plätze zeitweise in Flachseen verwandeln, müssen etwa Landschaftsarchitekt*innen von der klassischen Gestaltung für Parks und öffentliche Plätze neue hybride Formen finden.

MakeCity stellt das Zusammenspiel von urbanen Räumen und der Natur in den Mittelpunkt. Wie gehen wir beispielsweise mit solch essenziellen Fragen wie der Lebensmittelproduktion und -verteilung in den Städten um? Das Konzept von Kreislaufstädten – circular cities – liefert Antworten darauf. Im Sommer 2015 konnten die Teilnehmer*innen der MakeCity Open Führungen Beispiele für neue Verbindungen von Stadt und Natur erleben: aquaponische Landwirtschaft und Bienenzucht auf den Dächern, vertikale Gärten. Europaweit gehen Projekte dabei weit über die konzeptuelle Gegenüberstellung von ländlich und städtisch hinaus. Flächennutzung und Landwirtschaft, Bildung und Landschaftsgestaltung sind im städtischen Raum zu neuen Einheiten verbunden und verwoben.

Damit der Großstadtdschungel gedeiht: Gesetze für das Recht auf Grünflächen

Regierungen müssen tiefgründiger auf die zunehmende Urbanisierung reagieren: Die Ausrichtung der städtischen Infrastruktur muss erneuert und gesetzlich verankert werden. So könnte das Recht auf Grünflächen schon bald fester Bestandteil der bundesdeutschen Verfassung sein. Was wäre, wenn wir den urbanen Raum aus der Perspektive der Natur betrachten würden, aus der Sicht von Tieren und Pflanzen? Was wäre, wenn in unserem kollektiven, urbanen Bewusstsein grüne Infrastrukturen mit grauen Infrastrukturen verschmelzen würden? Dann überdachen künftig Schienentrassen Fahrradwege, ungenutzte Gleisgebiete geben Raum für städtische Landwirtschaft, Fassaden werden für eine neue vertikale Garten umgenutzt, in Industriebrachen gedeiht der Großstadtdschungel.

MakeCity lädt internationale Stadtmacher*innen und Projekte ein, die solche Trends aufgreifen. Gemeinschaftsdenken und Kreislaufwirtschaften führen zu alternativen Stadt-Natur-Lebenszyklen. Diese gemeinschaftlichen Mikroökonomien bedeuten gänzlich neues Denken und Handeln für die Nachhaltigkeit. Sie entstehen aus dem Verständnis eines städtischen Raums, in dem urbane und natürliche Ressourcen in hybriden und robusten Formen neu miteinander verbunden sind.