Mit: Poligonal – Agentur für Stadtvermittlung

1968, das Jahr des gesellschaftlichen Umbruchs inmitten einer Zeit der produktiven Unruhe und im Spannungsfeld zwischen Reform und Revolte. Die Proteste von damals haben in den darauffolgenden Jahrzehnten die Stadtentwicklung Berlins nachhaltig beeinflusst. Als Ausgangspunkt dient uns die Ausstellung “Diagnose zum Baugeschehen in Westberlin“ (1968), deren Spuren wir in der Internationalen Bauaustellung 84/87 (IBA Neubau) und der kritischer Rekonstruktion in der südlichen Friedrichstadt verfolgen. Der Kritik der Diagnoseausstellung an modernistischem Städtebau und deterministischer Masterplanung wird in der IBA mit Demokratisierungsprozessen wie Beteiligung und Selbsthilfe in der Planung begegnet. Dieser Paradigmenwechsel in der Stadtplanung findet noch bis heute seinen Nachhall, der sich auch auf das aktuelle Entwicklungsgebiet rund um die Blumengroßmarkthalle auswirkt. In dieser Tour durch die südliche Friedrichstadt begeben wir uns auf Spurensuche der 1968er in der Stadtproduktion, erkunden deren Einflüsse auf die IBA-Neubau und entdecken was davon in aktuellen Bauprozessen weitergetragen wird.