Berlin leidet ähnlich wie andere europäische Hauptstädte unter einem enormen Wohnungsmangel. Die Zahl der Menschen, die nach Berlin ziehen, steigt stetig an, während die Zahl erschwinglicher Wohnungen sich in die andere Richtung bewegt.
In London und vielen anderen Großstädten wird der öffentliche Raum zunehmend durch private Konzerne und Investoren bestimmt und eingegrenzt. Für die Nutzung dieser privatisierten Stadträume gelten restriktive Regeln. Der öffentliche Raum schwindet auf nahezu unsichtbare Weise. Bei Make City wird der öffentliche Raum als Labor behandelt, das nicht nur vielfältige, andersartige architektonische und urbane Landschaften generiert, sondern auch innovative Wohn- und Arbeitstypologien. Das Festival präsentiert richtungsweisende neue Konzepte für architektonische Typologien: Bauen wir für die Patchwork-Familie? Sollten wir die Art der Nutzung von Dachflächen überdenken? Und von Räumlichkeiten in den Erdgeschossen von sowohl Wohnungs- als auch Gewerbebauten? Sollten Architekten auf den Umgebungsflächen von neuer Architektur die Trennlinien zwischen Öffentlichem und Privatem aufheben?
Das Festival möchte offenlegen, wie Planer und Bauunternehmer, Wohnungsbaugenossenschaften und Baugruppen/Baugemeinschaften bestehende Architekturen umgestalten und ungewöhnliche hybride Live-Work-Konstellationen für Neubauten entwickeln. Make City interessiert sich daher für kollektive und kooperative Formen des Bauens und für die Frage, wie die Regeln für Nutzungsmischungen umgestaltet werden müssen, damit Gewinnstreben mit sozialer Verantwortlichkeit einhergehen kann. Darüber hinaus möchte das Festival das Bewusstsein für alternative Wege zu neuer Architektur schärfen.
Die Make City Open Touren zu neuen Gebäuden, Siedlungen und urbanen Landschaften verkörpern diese Haltung. Sie lassen den gesamten Stadtraum zu einem Ort der Entdeckung werden – für neue Architektur und für neue Konzepte des Wohnens und Arbeitens im urbanen Kontext.