Über das Festival
Team
MAKE_SHIFT
Schauen sie Ende April
wieder vorbei – weitere
40 Events und Zeiten,
sowie Details zur
Anmeldung
URBANE RESSOURCEN NEU AUFGELEGT
Die Stadt Berlin erlebt zur Zeit einen Paradigmenwechsel – als Magnet für Investoren, als ein Ort, an dem in großem Maßstab urbane Landschaften transformiert werden. Die Freiräume der Stadt – ihre urbanen Gemeinschaftsflächen – werden dabei zu immer wertvolleren Ressourcen.
Ein Ereignis von großer Tragweite, das diesen Paradigmenwechsel sichtbar gemacht hat, ist der Volksentscheid in 2014, der sich gegen den Masterplan der Stadtregierung zur Entwicklung des ehemaligen Tempelhofer Flugfeldes richtete – einer der größten innerstädtischen Gemeinschaftsflächen Berlins. Mehr als je zuvor ist hier deutlich geworden, dass die Bürger mit dabei sein wollen, wenn es darum geht, ihre Stadt neu zu denken und neu zu gestalten.
Make City – Urbane Ressourcen Neu Aufgelegt – ist ein Festival über das Entdecken und die Optimierung von urbanen Ressourcen. Sowohl Ressourcen räumlicher und materieller Art, als auch das grosse Potenziel an zivilbürgerlichem Engagement.
Das neue Format Make City wird von über 100 Partnern ermöglicht, finanziell unterstützt und mitgestaltet. Darunter sind Architekten, Designer, Agenturen, Planer, Bauunternehmer und Bürgergruppen, ferner zahlreiche Initiativen der Stadt, die für das Engagement der Bürger und ihren Willen zur Mitbestimmung stehen. Die Partner haben das Festival gemeinsam finanziert und sie bringen ihre internationalen Netzwerke an Akteuren des City-Making und Andersmacher in das Festival mit ein.
Im Mittelpunkt von Make City stehen Kooperation und Teilnahme. Die Festivalpartner haben gemeinsam ein über die gesamte Stadt verteiltes Gespräch entworfen, das aus Studio Talks und speziell konzipierten Führungen– Make City Open – sowie Ausstellungen und Happenings – Urban Hubs – besteht, die über einen Zeitraum von 17 Tagen stattfinden.
Make City bringt verschiedene Prozesse der Neuverhandlung zusammen mit Gelegenheiten, urbanen Raum und Stadt neu und anders zu denken. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den konkreten Umsetzungen, der praktischen Anschauung dessen, was Urban Design leistet. Dies ist notwendigerweise ein kollektiver Akt. Es geht darum, die Bedürfnisse und Wünsche der Stadtbewohner zu antizipieren. Soziale Netzwerke, Petitionen, bewusste Störungen, die urbane Codes neu auslegen, und städtische Regeln brechen, können urbanen Räumen völlige neue Formen der Nutzung zuordnen. Einer der Kernthemen des Festivals ist Urban Open Source: Er steht für Formen des gemeinsamen Gestaltens, die die Stadt als ein „Projekt auf Gegenseitigkeit“ neu (durch)denken.
Berlin hat im Laufe der Jahre eine große Vielfalt an urbanen Interventionen und neuen Formen der Raumgestaltung hervorgebracht. Viele dieser Entwurfsstrategien haben Restflächen und Räume in Randzonen transformiert. Daraus haben sich urbane Prototypen entwickelt, die dann an andere Orte exportiert wurden.
Als Reaktion auf den wachsenden ökonomischen Druck auf den Wohnungsmarkt in Berlin und international entwickeln Architekten neue Prototypen für das Wohnen und Arbeiten im urbanen Kontext. Make City stellt innovative Varianten des Co-Housing vor, intelligente hybride Konzepte, die das Teilen von Räumen und Ressourcen innerhalb eines Gebäudes neu (durch)denken. Einer der wichtigsten Partner des Festivals ist die Berliner Architektenkammer, deren jährlicher „Tag der Architektur“ zu den Highlights des Festivals zählt – am 27. und 28. Juni. und im XL-Format stattfindet. Zusammen mit den speziell konzipierten Make City Open Tours, haben Besucher die Gelegenheit, neue Architektur aus erster Hand zu endecken und die „Macher“ selbst zu begegnen. Architektonische Typologien werden überdacht: Dachgeschoss, Erdgeschoss, Gemeinschaftsflächen. Bauen wir für die Patchwork-Familie; für die sich verändernden Bedürfnissen von Haushalten und Gemeinschaften in der heutigen Zeit?
Das dritte Kernthema von Make City ist das urbane Gemeingut – the urban commons. Das Festival untersucht, wie Störungen und Interventionen als urbane Handlungen oftmals den Boden für eine dauerhafte Verschiebung der Planungskriterien bereiten, und die Ressourcen des öffentlichen Raums neu durchdenken. Make City stellte folgende Fragen: Welche Wertschätzung erfahren die Freiflächen, die der Allgemeinheit offenstehen und die Stadtbewohner gemeinsam nutzen? Werden öffentliche Räume so gestaltet, dass sie der sozialen Vielfalt der zeitgenössischen Stadt gerecht werden?
In seinem Eröffnungsjahr steht Make City – das Festival für Architektur und Andersmachen – einem breiten Publikum offen. Eintritt und Teilnahme sind frei. Tragen Sie gemeinsam dazu Stadt anders zu denken und zu machen.